5. Fall in 4 Wochen – Vergiftung durch neues Rattengift
Schon wieder …
Wie sehen die Vergiftungserscheinungen aus?
Das erste, was man sieht ist „Ataxie“.
Die Katze torkelt, kann nicht mehr Stehen oder Laufen, fällt wieder um.
Man könnte an Schwäche, Lähmungen oder einen Autounfall denken.
Das tritt plötzlich auf und dann sollte auch schon der Tierarzt angerufen werden.
Danach folgt die „Hypothermie“:
Die Körpertemperatur sinkt ab – bis auf Werte von unter 32°C. Die Katze wird kalt und stirbt, wenn nichts gemacht wird.
Zusätzlich noch „Hyperästhesie“:
Das ist eine Übererregbarkeit der Sinne besonders der Haut. Also ein Zusammenzucken bei Berührung.
Also generalisierten Krampfanfällen.
Als Letztes kommt „Apathie“ und „Stupor“:
Das bedeutet nicht ansprechbar auf Reize, Bewegungslosigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit und dem Erliegen kommen des Schluckreflexes.
Ab hier nur vom Tierarzt:
3. Behandlung der Krämpfe
Wie sieht das Gift aus?
Was können Sie machen?
Vorheriger Artikel:
(https://tierarzt-gusborn.blogspot.com/2019/12/achtung-gift-gefahrlich.html)
Wir haben im letzten Monat 3 Katzen mit schweren Vergiftungen durch dieses neue Mäuse- und Rattengift in der Praxis gehabt.
Das GIFT ist frei verkäuflich praktisch ohne deutlich sichtbare Warnhinweise.
Anscheinend wird der Giftstoff – eine schwarze Paste – sogar direkt von den Katzen aufgenommen und nicht nur indirekt über vergiftete Mäuse oder Ratten.
Die Katzen kommen zu uns mit schwerer Untertemperatur (normal 38,5°C – ein Patient lag sogar nur bei 32° C), Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit und gleichzeitigen peripheren Krampfanfällen.
Eine gezielte Behandlung oder ein Gegenmittel gegen den Wirkstoff „α-Chloralose“ gibt es nicht.
Die Therapie ist langwierig und ungewiss. Bisher haben wir zum Glück alle Patienten durchbekommen. Man kann nur versuchen die Tiere symptomatisch zu behandeln und sie so lange am Leben zu erhalten, bis das Gift wieder aus dem Körper ist.
Das bedeutet vor allem Wärme, etwas gegen die Krämpfe geben künstliche Ernährung / Infusion und Anregung der Ausscheidung über die Niere.
Sollten Sie ein Tier in diesem Zustand vorfinden, dann ist die 1. Maßnahme eine Wärmflasche und und dann zum Tierarzt.
Hinweis zu dem Giftstoff: https://www.vetpharm.uzh.ch/clinitox/toxdb/KLT_016.htm
Hinweise zu dem Produkt: https://www.neudorff.de/produkte/sugan-maeusekoeder-korn.html