CBD darf vom Tierarzt nicht verkauft werden

Bei der letzten Apothekenprüfung, die aufgrund der Tierärztlichen Hausapotheken-Verordnung in regelmäßigen Abständen bei jedem Tierarzt durchgeführt wird, kam auch das Gespräch auf CBD.

Zur Zeit wird ja viel von diesem „Wundermittel“ geredet, was ja angeblich bei praktisch jeder Krankheit helfen soll.
Dabei muss natürlich unterschieden werden, ob es Hanföle, CBD-Öle, oder ähnliches ist, wie hoch die jeweilige Konzentration ist und welche Substanzen enthalten sind bzw. speziell angereichert oder auch entfernt wurden.

Fakt 1: 

Für Katzen sind ätherische Öle im Allgemeinen giftig.
Das gilt für Eukalyptus, Pfefferminze, Thymian, Zimtöl, Oregano, alle Nadelbaum-Öle wie Tanne oder Kiefer, für Lavendelöl, Teebaumöl und Neem-Öl, sowie eben auch für THC.

Fakt 2: 

Dem BVL ist derzeit keine Fallgestaltung bekannt, wonach Cannabidiol (CBD) in Lebensmitteln, also auch in Nahrungsergänzungsmitteln, verkehrsfähig wäre.
Aus Sicht des BVL muss für CBD-haltige Erzeugnisse vor dem Inverkehrbringen entweder ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels oder ein Antrag auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels gestellt werden. Im Rahmen dieser Verfahren ist die Sicherheit des Erzeugnisses vom Antragsteller zu belegen.
Beides ist bisher nicht geschehen und somit darf weder für den Menschen noch für Tiere CBD verkauft werden.

Fakt 3: 

Dass es trotzdem beworben, verkauft und angewendet wird steht ja außer Frage, doch als Tierarzt kann man seine Zulassung verlieren, wenn man Substanzen verkauft, oder auch nur in den Praxisräumen stehen hat, die nicht offiziell zugelassen sind.

Quellen:

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Vorangegangener Artikel:

CBD ist gerade „In“


Aufgrund von Werbung, die ich in letzter Zeit über viele Kanäle erhalte, vor allem von Network-Marketing-Firmen, möchte ich nur ganz kurz zu diesem Thema Stellung nehmen.
Auch, weil ich in der Praxis darauf angesprochen worden bin.

Nach Rücksprache mit dem zuständigem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)

gibt derzeit kein für Tiere zugelassenes CBD-Öl auf dem Markt.

Derzeit gibt es auch kein CBD enthaltendes, zugelassenes Lebensmittel (oder auch Nahrungsergänzungsmittel). Derartige Produkte sind demnach nicht verkehrsfähig.

Das bedeutet, CBD-Öle dürfen offiziell nicht verkauft, nicht angeboten, nicht beworben und nicht angewendet werden. Weder für Menschen noch für Tiere.

Aus diesem Grund kann und werde ich auch keine Auskunft über mögliche Wirkungen, Dosierungen oder sonstige Anwendungen geben.

*Bilder dienen der Veranschaulichung meiner These
Dr. Reinhard Goy
 

Tierarzt & Internetmarketer